Ausflug nach Kurfranken ( Kloster Engelberg, Miltenberg, Wasserschloss Mespelbrunn mit Führung )

Freitag, 21. Juni 2024

Abfahrt 9:30 Uhr Parkplatz Stadthalle Zeilsheim

Rückkehr: ca. 20:00 Uhr

Abschluß im Gasthaus Waldmichelbacher Hof, Bessenbach

Der Teilnahmepreis pro Person beträgt € 25,00.

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung bei

Monika Frank, Tel.-Nr.: 069 362195 oder

Alfred Nerding, Tel.-Nr.: 069 363346

„Gasthäuser, Herbergen und Kneipen in Höchst am Main“

„Verdorschde muss hier kaaner“...

 

so begrüßte das 1. Bild auf der Leinwand am 17.02.2020 die rund 70 interessierten Teilnehmer am Vortrag des Stadtteilhistorikers und stellvertretenden Vorsitzenden des Höchster Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Jürgen Rothländer.

 

Wo schon frühgeschichtliche Handelswege entlang des Mains und der Nidda führten, entstand im 8. Jahrhundert das Örtchen Höchst. Durch die zentrale Lage bot es sich bereits im 14. Jahrhundert an, bürgerliche Schenken und Zunftstuben, die links und rechts der heutigen Bolongarostraße angesiedelt waren, einzurichten. So entstanden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert ca. 23 Wirtshäuser, die den hungrigen und durstigen Händlern und Reisenden Kost und Logis boten. Viele Gastwirtschaften brauten auch ihr eigenes Bier. Wenn ein Gastwirt nicht nur seine eigenen Produkte verkaufen wollte (Straußwirtschaft), sondern auch angekaufte Speisen und Getränke, so musste er dies durch ein Schild am Eingang anzeigen (Schildrecht). Die streng geregelte Sperrstunde wurde um 19:00 Uhr durch ein Glöckchen „eingeläutet“. Es war Pflicht, bei Dunkelheit eine Lampe bei sich zu führen. Wer keine hatte, dem wurde „heimgeleuchtet“

 

Einquartierungen infolge von kriegerischen Auseinandersetzungen führten immer wieder zu Belastungen der Stadt Höchst.

 

Es gab zwei größere Brauereien, die bis ca. 1910/1920 erwähnt wurden. Das war das „Höchster Brauhaus“ und die „Brauerei Kempff“.

 

Das renommierteste Lokal am damaligen Marktplatz (jetzt Schlossplatz) war der „Karpfen“ (ca. um 1500) , in dem schon nachgewiesener Maßen Goethe und Dürer logierten und vermutlich auch Mozart und Schiller. Das benachbarte Wirtshaus „Zum Schwan“ war bis 1637 das Brauhaus für den „Karpfen“, der heute ein Wohnhaus ist.

 

Eines der ältesten Gasthäuser neben dem „Schwan“, die bis heute erhalten sind, ist die „Alte Zollwache“ und das „Gasthaus zum Bären“ (gegründet 1799).

 

Neben interessanten geschichtlichen Erzählungen gab es auch die ein oder andere Anekdote aus der neueren Zeit. So hatte eine elfköpfige Diebesbande 1965 die vermutlich älteste Herberge „Zum Löwen“ als Vereinslokal auserkoren.

 

Nach ca. 2 kurzweiligen Stunden kann man mit Recht den Artikel im Höchster Kreisblatt zitieren: Es war „keine trockene Geschichtsstunde“. Vielen Dank, Herr Rothländer.

Text von ZHGV 
Bilder zum Artikel
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV