Hauptversammlung am 19.08.23 des ZHGV
 
Sommerfest am 15.07.23 des ZHGV
 
Eröffnung des Heimatmuseums
 
Heimat- und Geschichtsverein in Oberhessen

Am Pfingstsamstag führte der Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein seine alljährliche Tagesfahrt durch. Das Reieseziel der 51 Mitglieder und Freunde des Vereins waren die Städte Alsfeld und Lich in der Wetterau. Dr. Wilhelm und Mechtild Platz hatten die Exkursion sorgfältig vorbereitet und durchgeführt, was den mitfahrenden Damen und Herren gut gefallen hat. Am Ende der Fahrt sparten sie nicht mit ihrem Lob. Die Stadt Alsfeld an der Autobahn A 5 hat eine interessante Geschichte und zeichnet sich durch schöne Zeugnisse der Kultur aus früheren Jahrhunderten aus. Wenn man durch die eindrucksvollen Gassen mit vielen Fachwerkhäusern wandert, gewinnt man als Bewohner des hektischen Rhein-Main-Gebiets mit der Metropole Frankfurt den Eindruck, man sei über einige Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt. Auf den Straßen und Plätzen herrscht ziemliche Ruhe, die zu schönen persönlichen Betrachtungen einlädt. Alsfeld liegt an zwei nicht unbedeutenden Straßen, zum einen an der Märchenstraße, an der auch das Märchenhaus mit einem sehenswerten Museum steht, und eine bereits im Mittelalter benutzte Handelsstraße, die von unserer Gegend an Rhein und Main nach Leipzig führte und schon damals für die Wirtschaft sehr wichtig gewesen ist.

 

Unsre Reisegesellschaft wurde in zwei Gruppen von versierten Stadtführern durch Alsfeld begleitet. Im Zentrum der Altstadt steht das aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts stammende Rathaus, das selbstverständlich auf dem Besichtigungsprogramm stand. Auf dem Marktplatz sind zwei Gebäude sehenswert, das Weinhaus und das Hochzeitshaus mit einem großen Tanzsaal, in dem sich die Bürger zu ihren Festlichkeiten trafen, als es die heutigen Bürgergemeinschaftshäuser und Stadthallen noch nicht gab. Erwähnenswert ist auch der Alsfelder Pranger, den die Stadtführer mit lustigen Erläuterungen vorstellten. Gleich hinter dem Marktplatz steht am Kirchplatz die evangelische Walpurgiskirche aus dem Mittelalter. Bei der Besichtigung wurde besonders auf die Bilder der Reformatoren hingewiesen, neben Martin Luther, Ulrich Zwingli, Jean Calvin und den süddeutschen Martin Bucer. Auch der hessische Landgraf Philipp der Großmütige und König Gustav II. Adolph von Schweden fehlen in der Bildergalerie nicht. Auf der Wanderung durch die Altstadt wurde auch an der evangelischen Dreifaltigkeitskirche in Stopp gemacht. Dieses Gotteshaus war vor der Reformation katholisch und gehörte zum Augustinerkloster, von dem heute nur noch eine steinerne Wand steht. Daneben ist auch ein kleines Stück der ehemaligen Stadtmauer zu sehen. Ein noch sehr gut erhaltenes Stück dieses geschichtlichen Zeugnisses ist der einzige erhaltene Leonhardsturm in der Unteren Fuldaer Gasse. Nach dem Betrachten so vieler Sehenswürdigkeiten aus alter Zeit ging es ans Mittagessen. Die Mitreisenden hatten keine Mühe, in dem reichen gastronomischen Angebot Alsfelds eine für sie geeignete Gastwirtschaft zu finden.

 

Nach der Mittagspause ging die Reise weiter nach Lich an der Wetter Die sehr schöne Stadt wurde erstmalig im sogenannten Codex des bekannten Klosters Lorsch erwähnt. Aus Lichs Geschichte sind zunächst die Geschlechter der Münzenberger und der Falkensteiner als Stadtherren zu erwähnen. Die Grafen zu Solms regierten in dieser Gegend viele Jahre. Sie errichteten wie in Büdingen auch in Lich ein Schloss, das sich noch heute in ihrem Besitz befindet. Es kann innen nicht besichtigt werden. Unsere Gruppe besuchte vor dem Abendessen in einem Gasthaus die evangelische Stadtkirche, neben der weithin sichtbar der Stadtturm steht, der auch als Glockenturm des Gotteshauses dient. In der weiträumigen Kirche stehen in diesem Jahr des Gedenkens an die lutherische Reformation vor 500 Jahren Bilder und Schrifttafeln. die an dieses einschneidente Ereignis in der Geschichte erinnern. Im Jahr 1883 wurde auf dem Kirchplatz die Lutherlinde gepflanzt, die zu einem mächtigen Baum gewachsen ist. Er erinnert an den 400. Geburtstag Martin Luthers, der am 10. November 1483 geboren wurde. Dr. Platz gab einem kurzen Bericht über Leben und Wirken des Reformators.

Text von Mechtild Platz 
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Foto: ZHGV
Alsfeld Marktplatz
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Lich Plakat an der Kirche
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